Die Fußgewölbe, die normalerweise durch Muskulatur und Bänder aufrecht gehalten werden, sind erschlafft und die Gewölbe sinken dadurch ab. Folglich verändert sich die Basis der Auflagefläche unseres Körpers. Bei diesem Absinken eines oder beider Fußgewölbe wird sich ganz automatisch eine Kettenreaktion in den darüber liegenden Gelenken und der Wirbelsäule einstellen, um eine einigermaßen aufrechte Körperhaltung zu gewährleisten. Diese Kettenreaktion wird sich in der betroffenen Muskulatur widerspiegeln und Verspannungen hervorrufen, welche Nackenschmerzen, Rückenschmerzen, Knie- oder Hüftprobleme oder auch ständig gleich gelagerte Muskelverletzungen z.B. im Sport zur Folge haben.
Aber auch ein ursächliches Knieproblem z.B. eine Meniskusverletzung oder Hüftschmerzen werden im Laufe der Zeit ihr Gangbild und somit die Belastung des Fußes und seine Form verändern. So lassen sich die Fußabdrücke eines Menschen wie eine Karte seines anatomischen Wohlbefindens lesen.
Ein Problem aktiv anzugehen ist immer besser als es nur passiv beheben zu wollen.
In unserer heutigen Medizin geht man immer mehr dazu über, aktive Maßnahmen einzusetzen. Der herkömmliche Gipsverband bei Bänderrissen am Sprunggelenk z.B. wird heute weitgehend mit Schienen oder funktionellen Verbänden versorgt um einen „Muskelschwund“ vorzubeugen. Nach jeder Operation wird sobald als möglich mit aktiver Bewegung und Belastung begonnen, denn Passivität wird unsere Muskulatur zur Inaktivität bringen und unsere Körperhaltung verändern. Durch die Physiotherapie wird der Patient angeleitet sich „neu“ zu bewegen. In der Rückenschule wird gelehrt wie man Haltung in verschiedenen Lebensbereichen Rücken schonend einsetzten kann. Das sind Lernprozesse die ihre Zeit brauchen. Sensomotorische Einlagen können diese Prozesse beschleunigen und neue Bewegungen automatisieren.
Durch Aktivierung oder Hemmung der jeweilig betroffenen Muskelketten kann der Körper wieder in ein harmonisches Gleichgewicht gebracht werden. Verspannte Muskulatur lockert sich, erschlaffte Muskulatur gewinnt wieder an Spannung.
Durch den Einsatz dieser sensomotorischen Einlagen, in Training oder Therapie, können sich im Gehirn manifestierte Köperfehlhaltungen in wesentlich kürzerer Zeit wieder umprogrammieren, so dass eine schnellere Optimierung der Körperstatik erreicht werden kann. Und das, im wahrsten Sinne des Wortes, „Schritt für Schritt“.